Jüngere Sachsenpfennige der
Meißen-Oberlausitzregion
(Gruppe MOL B)
In der Gruppe MOL B sind diejenigen Randpfennige zusammengefasst, die im Münzbild eine gefächerte Fahnenlanze aufweisen. Dieses Bildmotiv kehrt auf Magdeburger Münzen immer wieder und wird mit dem Mauritiuskult in Verbindung gebracht. Weiterhin ist die Lanze eine Reichsinsignie. Vereinzelt taucht die Lanze auch bei anderen Randpfennigen auf, so in der Umschrift der Münzen der Gruppe MOL A 3:2 oder auf der Vorderseite der Gruppe Sal F.
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Gefächerte Fahnenlanze |
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Als mögliches Ursprungsgebiet dieser Münzgruppe vermutet Kilger wegen der Ähnlichkeit der Umschriften und Beizeichen zu denen der Münzen der Gruppe Mol A auch eine Münzstätte im östlichen Markenraum.
Wegen der geistlichen Beizeichen wie den Krummstab ist die bischöfliche Münzstätte Meißen wahrscheinlich.
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Typ Mol B 1
Münzstätte: vermtl. Meißen Vorderseite: Markgräflich - bischöflich. Gefächerte Fahnenlanze. Links davon die Buchstaben E T O, rechts davon ein Kreis mit Punkt. Die Umschrift enthält neben Buchstaben und keilförmigen Strichen ein Kreuz mit verdickten Enden. Rückseite: Keilkreuz mit gepunkteten V-Haken und Punkten in den Winkeln. Die Umschrift besteht aus einer Kombination von Buchstaben, Ringeln, keilförmigen Strichen und einem Krummstab. Zeitstellung:ca. 1040 - 1050 Gewicht: ca. 1,17 g Durchmesser: 15 - 16 mm Referenzen: Bf. 113, 116; Dbg. 1351; Gum. VI, CNP 883 - 916 |
Sächsischer Randpfennig vom Typ
MOL B 1 |
Typ Mol B 1o
Münzstätte: vermtl. Meißen Vorderseite: Obol. Markgräflich - bischöflich. Gefächerte Fahnenlanze mit Fächer nach rechts. Links davon die Buchstaben E T O, rechts davon ein Kreis. Die Umschrift enthält Buchstaben und keilförmige Striche. Rückseite: Keilkreuz. Die Umschrift besteht aus einer Kombination von Buchstaben, Ringeln und keilförmigen Strichen. Zeitstellung:ca. 1040 - 1050 Gewicht: ca. 0,52 g Durchmesser: 14 mm Referenzen: Bf. 114, 115; Dbg. 1352; Gum. VI, CNP 882 |
Sächsischer Randpfennig vom Typ
MOL B 1o |
Typ Mol B 2
Münzstätte: vermtl. Meißen Vorderseite: Markgräflich - bischöflich. Gefächerte Fahnenlanze mit Fächer nach links. Links davon der Buchstabe S, rechts davon ein Kreuzstab. Die Umschrift enthält Buchstaben, Ringel und keilförmige Striche. Rückseite: Keilkreuz mit gepunkteten V-Haken und Punkten in den Winkeln. Die Umschrift besteht aus einer Kombination von Buchstaben, Ringeln, keilförmigen Strichen und einem seitenverkehtem R. Zeitstellung:ca. 1050 - 1060 Gewicht: ca. 1,16 g Durchmesser: 15 mm Referenzen: Bf. 117; Dbg. 1353; Gum. VI, CNP 917 - 924 |
Sächsischer Randpfennig vom Typ
MOL B 2 |