Sachsenpfennig Wendenpfennig
Hochrandpfennig

Der Schatzfund von Cortnitz (Oberlausitz)

Metallsondengänger fanden im Februar 2005 auf einer stillgelegten Ackerfläche des zur Stadt Weißenberg gehörenden Dorfes Cortnitz (Landkreis Bautzen) einige Münzen und Silberstücke und meldeten dies dem Landesamt für Archäologie. Bei der darauf eingeleiteten Ausgrabung wurde auf einer Fläche von ca. 1000 qm ein verstreuter Hacksilberschatz geborgen, der ein Gewicht von 824g aufweist und sich aus mehr als 1550 Einzelstücken zusammensetzt. Allein 1352 Teile sind Münzen (361 vollständige Münzen, darunter 19 Obole) und Münzbruchstücke, der Rest sind Fragmente von Schmuckstücken (167) und Silberbarren (6).

Die numismatische Bearbeitung ergab, dass die Münzen aus dem südlichen Mittelasien, England, Böhmen, Dänemark und Deutschland stammen, darunter auch eine größere Anzahl, zumeist gut erhaltene Randpfennige. Älteste Prägung ist ein islamischer Dirham aus dem Jahr 802/803, jüngste Prägungen sind zwei Fragmente böhmischer Denare Bretislav I., vermutlich um 1050 geprägt.

Von den 1352 im Fund enthaltenen numismatischen Objekten fallen auf die Gruppe der älteren Randpfennige 158 (meist fragmentierte) Stücke, die jüngeren Randpfennige sind mit 207 vollständig erhaltenen Stücken vertreten.

Unter den bisher veröffentlichten Abbildungen der Münzen sind folgende Typen von Sachsenpfennigen zu erkennen: KN 1, KN 4, MOL A 2 und Sal D 2:1.

Weiterführende Links und Literaturstellen

  • "Der Schatz im Acker - Ein Hacksilberfund des 11. Jahrhunderts aus Cortnitz, Stadt Weißenberg (Lkr. Bautzen)" von S. N. Friedland und W. Hollstein. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege Band 50 / 2008, Seite 211 - 229
  • "Ein Silberschatz aus der Lausitz" von S. N. Friedland. Archaeo 5-2008, Seite 26 ff
letzte Aktualisierung: 26.01.2013